Das Berufsbild des Family Officers gewinnt zunehmend an Bedeutung. Alleine in Deutschland existieren nach einer Schätzung der UBS rund 11.000 Family Offices. Dieser beständig wachsende Marktbereich bietet exzellente Entwicklungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten – sowohl hierzulande als auch im Ausland.
An der Allensbach Hochschule können Sie sich im Rahmen des Wahlpflichtmoduls „Family Office Management“ in diese spannende Thematik einführen lassen. Das Modul bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aufgaben eines Family Officers sowie zahlreiche Vertiefungsmöglichkeiten, um Ihnen einen frühen Eintritt in dieses hochattraktive Marktsegment zu ermöglichen.
Das Familiy Office Management hat seinen Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1838 wurde das erste Family Office gegründet. Das „House of Morgan“ kümmerte sich um die Bewirtschaftung der privaten und unternehmerischen Vermögenswerte und Verpflichtungen der amerikanischen Unternehmerdynastie Morgan. Im Jahre 1882 erfolgte die Gründung des Family Office der Unternehmerfamilie Rockefeller.
In Europa existieren weit über 4.000 Firmen, die sich dem Family Office Management verschrieben haben. Etwa 20 Prozent der Unternehmen widmen sich ausschließlich den Geschäften einer einzigen Familie. Dazu gehört beispielsweise die in der Schweiz ansässige Jacobs Holding. Diese sogenannten „Single Family Offices“ verwalten jeweils ein Vermögen von mindestens 100 Millionen US-Dollar. Die empfohlene Mindestgröße für ein Single Family Office wird allgemein bei 500 Millionen CHF angesetzt.
Sogenannte „Multiy Family Offices“ verwalten Vermögen, die sich im Durchschnitt auf 20 bis 50 Millionen US-Dollar belaufen. Marktkennern zufolge gibt es in Europa etwa 2.000 kleinere Firmen, die Dienstleistungen im Bereich des Family Office Managements anbieten. Jede Firma betreut im Schnitt 10 bis 15 Familien. Typischerweise beschäftigt ein solches Unternehmen rund 20 Mitarbeiter.
Der aus dem Englischen stammende Begriff „Family Office Management“ bezeichnet Dienstleistungen, die sich mit der Verwaltung privater Großvermögen befassen. Als Organisationsformen kommen hier vor allem familieneigene Gesellschaften in Betracht, in denen das Familienvermögen gebündelt wird. Daneben bieten auch Banken und private Geldinstitute Dienstleistungen im Bereich des Family Office Managements an. Die meisten von ihnen haben dieses Geschäft inzwischen jedoch eingestellt, da sich die Kluft zwischen den Eigeninteressen einer Bank und der „Gatekeeper“-Funktion eines Family Offices in der Arbeitswirklichkeit schwer überbrücken lässt.
Das Family Office Management ist hinsichtlich seiner strategischen Beratung des Vermögensinhabers ganzheitlich orientiert. Ein Family Officer ist in der Lage, sowohl Beratungs- als auch Kontroll- und Steuerungsfunktionen wahrzunehmen. Die Grundlage für die Tätigkeit bilden einerseits eine langfristig ausgerichtete generationsübergreifende Anlage- und Verwaltungsstrategie und, sofern Bedarf besteht, eine Familienstrategie und Nachfolgeplanung. Eine Besonderheit des Vermögensmanagements für Unternehmerfamilien ist, dass der Begriff „Family Office“ bzw. „Family Office Management“ nicht wissenschaftlich definiert und auch nicht durch verbindliche Standards oder Regulierungen geschützt ist.
Die generationenübergreifende Betreuung von Unternehmerfamilien hat sich zu einem äußerst lukrativen und hart umkämpften Markt entwickelt. Erfolgreiche und berufserfahrene Family Officer können sich ihre Position aufgrund der immensen Nachfrage praktisch aussuchen. Entsprechend hoch ist die Vergütung: Der Family Office Report 2016 der UBS weist aus, dass der Chef eines Family Offices ein durchschnittliches Jahresgehalt von 250.000 Euro bezieht. Hinzu kommt ein durchschnittlicher Bonus von 42 Prozent, womit sich die Gesamtvergütung auf 355.000 Euro summiert. Der Investmentchef streicht immerhin 315.000 Euro ein, während der Finanzchef 210.000 Euro erhält.
Family Officer sind auf dem Arbeitsmarkt auch deswegen so gefragt, weil sie sich in allen wesentlichen Arbeitsbereichen auskennen. Sie sind in der Lage, ihren Arbeitgeber zu rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen zu beraten. Einen weiteren wichtigen Bereich bilden die sogenannten „Soft Skills“. Hier ist vor allem die Family Governance zu nennen, die sich mit der Errichtung nachhaltiger Familienstrukturen beschäftigt. Auch das Life Consulting spielt im Family Office Management eine bedeutende Rolle – hier geht es in erster Linie um Maßnahmen zur Lebensplanung und zur Klärung von wichtigen Familienfragen.
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